Name:    Amiro (männlich)
Rasse:    Ciobănesc Românesc Carpatin Mischling 

Geburt:   07/2018
Größe:
    67 cm 

 

Pflegestelle Schweiz 

 

AMIRO kam, im Alter von gerade mal ein paar Tagen, zusammen mit seinen sechs Geschwistern, im August 2018 in ein privat geführtes Tierheim in Rumänien. Es waren somit «Schoppenwelpen», welche die ersten (ich glaube 2) Wochen bei einem Bekannten des Tierheimbetreibers verbringen durften und danach im Tierheim auf ihr Zuhause warteten. Im Winter 18/19 gab es leider teilweise nur sehr wenige/keine freiwilligen Helfer im Tierheim.. Nachdem Amiro mit etwa halbjährig schon einmal reserviert wurde und dann die Adoptanten doch kurz vor dem Transport wieder absagten, durfte AMIRO dann weitere Monate später, im März 2019 in die Schweiz, in sein zukünftiges Zuhause ausreisen. 
Dieses Zuhause war leider nur von sehr kurzer Dauer, denn der Partner der Adoptantin erkrankte angeblich plötzlich schwer, somit musste AMIRO bereits nach einer Woche wieder weg. Auf einer Pflegestelle des vermittelnden Vereines klappte es leider dann auch nicht, der ganze Stress war wohl zu viel für AMIRO und er «beschlagnahmte» nach wenigen Stunden einen wichtigen Teil der Wohnung. Es fand sich schnell eine Zwischenlösung auf welcher Amiro 1,5 Monate lebte. Auch dort lief es nicht problemlos, er stellt immer mal den Mann des Hauses und es kam auch zum Biss. Dann wurde ich angefragt und Amiro lebt nun seit April 19 bei uns. 
AMIRO ist ein toller Kerl mit einem guten Herz, der leider ein grosses Rucksäckchen zu tragen hat. Er braucht klare Führung, muss Vieles noch weiter kennen lernen und er braucht auch die Nähe zu seinem Menschen. Nur, „sein“ Mensch zu werden, bedingt einiges, denn Amiro ist ein komplexer „Fall“. Einerseits ist Angst ein grosser Begleiter, zudem trägt Amiro wohl auch eine PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) in seinem Rucksäckchen, seine Defizite in der Aufzucht/Umweltprägung und andererseits wirkt ein wahrscheinliches „HSH-Erbe“, sowie ungünstige Lernerfahrungen ebenso stark auf Amiros Verhalten. Amiro lernte leider früh und wiederholt, dass der Einsatz seiner 42 Argumente erfolgreich ist und leider erlebte er dadurch wohl auch das Gefühl, „gross“ und „wichtig“ zu sein. Angriff als Schutz und für den (vermeintlichen) Selbstwert. Eine sehr doofe Kombi. Darauf greift er nach wie vor situativ zurück. 
Er trägt sozusagen die „Leder-Pelz-Kutte“ und wäre er ein Mensch, er würde sich bestimmt einer Gang anschliessen und Schutzgeld eintreiben.. Gleichzeitig trägt er so viel Leid und Angst in sich. Er berührte bereits einige Menschen tief, die ihn etwas näher kennenlernen durften.
Bei AMIRO ist es aber nicht „nur erlernt“, da kommen eben auch genetische, aufzuchtbedingte Faktoren und die psychischen Erkrankungen hinzu. Wie gesagt, ein etwas komplexer „Fall“.Umweltreize, Menschen und teils auch Tiere sind ihm teilweise noch immer Ungeheuer. Vieles konnten wir verbessern und doch ist da noch viel Arbeit. Daher wird Amiro nur in ruhige, ländliche Lage vermittelt.
AMIRO wurde, auch mit dem Erwachsenwerden, selbstbewusster und auch ernsthafter. Er wird kein „ganz normaler Hund“ werden, er ist besonders und mit all seinen Ecken und Kanten wundervoll.
Er lebt hier (nur unter Aufsicht) in einer bunt gemischten Hundegruppe (ohne Aufsicht abgetrennt). Er spricht soweit gut «hündisch», zeigt sich meist sozial, er bestimmt aber auch Tieren gegenüber gerne über „Raum und Zeit“ und wenn man dies laufen lässt, steigt es ihm sozusagen „in den Kopf“ und er steigert und breitet „sein Revier“ immer mehr aus. (sozusagen „mein Block, mann“)
Lieblingsbeschäftigung: Bewachen. Fremde(s) (auch der Nachbar der da tagtäglich zu sehen ist) wird mit ausgiebigem Bellen angezeigt (gute Umzäunung zwingend). Er lässt sich aber durch mich unterbrechen. 
AMIRO sucht sehr erfahrene, authentische und klare Menschen mit Standing, Verständnis und Verantwortungsbewusstsein, die ihm Sicherheit vermitteln, das Leben zeigen UND Grenzen setzen. Amiro liest sein Gegenüber sehr schnell und zuverlässig und genau das sollten seine Menschen bei ihm auch können, sonst wird es doof, teils auch trotzdem. Amiro trägt den Maulkorb auf Spaziergängen, im Kontakt mit noch nicht bekannten Hunden und auch im Umgang/Kontakt mit anderen Menschen. Er trägt ihn auch bei Pflegehandlungen und situativ auch hier in der Hundegruppe.
Auch wenn sich Amiro manchmal benimmt wie der letzte „Assi-Arsch“, eigentlich ist er ein armer und feiner Kerl, der sehr viel in seinem „Rucksäckchen“ tragen muss. Amiro hat seit er auf dieser Welt ist, immer wieder mal die „Arschkarte“ gezogen und wohl irgendwo unterwegs entdeckt, dass er die auch weitergeben kann. Meist könnte er sich selbst hemmen, wenn er den möchte. Da haben wir noch viel Arbeit vor uns.
Amiro braucht einen „Fels in der Brandung“ neben sich, die/der ihm Sicherheit gibt, Grenzen setzt, ihm Wachstum ermöglicht, ihm Anleitung gibt, wie er sich verhalten sollte und wie nicht und stehts gut darauf achtet, dass er sich seine Defizite nicht auf die falsche (leider auch einfachere und erlernte) Art ausgleicht.
Amiros potentiell neuer Mensch, muss mit einer langen Kennenlern- und Einarbeitungszeit rechnen und ich begleite Amiro und diesen Menschen natürlich auch langfristig nach Bedarf. Landleben und ein bereits vorhandener Artgenosse / vorhandene Artgenossen (muss halt passen) bevorzugt. 
Rasseneigenschaften des Carpatin sind erkennbar. Bitte informieren Sie sich bei Interesse auch über die Rasse (die Rasseneinschätzung wurde durch einen externen Rassenspezialisten gemacht). Auch einige Züge vom Irischen Wolfshund sind zu erkennen (bei zwei Geschwistern noch viel stärker), ansonsten halt einfach ein rumänischer „Dorfhund“ Schäferhundartiger Typ (so viel gemixt, dass man nur noch schwer von expliziten Rassen ausgehen kann).
Auch wenn die Chancen sehr gering sind, dass Amiro seine Menschen (vorzugsweise Hundetrainer*in) finden wird – wir geben die Hoffnung nicht auf. Und bis dahin bin ich „sein Mensch“ und er ist hier Zuhause, auch wenn er noch ein Solches sucht. Bei Interesse an einem Kennenlernen oder Fragen, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. 
Sozialverträglich: ja, mit Einschränkungen
Katzen: etwas angewöhnt, mit Einschränkungen Herkunft: Auslandtierschutz, Rumänien 
Hepatozoon canis: positiv, aktuell ohne Symptome 

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Amiro kam gerade mal mit ein paar Tagen mit seinen sechs Geschwistern im August 2018 ins Casa Cainelui. Aktuell befindet sich der Junghund auf einer Pflegestelle in der Schweiz. 

September 2023

Fotos Pflegestelle

März 2019