Geschichte des Tierheims Casa Cainelui - dem Haus des Hundes
Im Jahre 2000 hat uns der Tierschutz nach Rumänien verschlagen. In Temeswar gibt es unzählige arme Straßenhunde, die eingefangen und in verschiedene Tötungsheime verteilt werden, wo sie grausam umkommen. Es gibt kein Tierheim, wo sie Schutz finden.
Man erzählt uns, dass es in Rumänien deshalb so viele Straßenhunde gibt, da Nicolae Ceausescu (ehemaliger Präsident Rumäniens) alle Menschen vom Land in die Städte in die Plattenbauten geholt hat, um sie besser überwachen zu können. Sie mussten ihre Tiere, Hunde und Katzen, zurücklassen, die sich dann stark vermehrt haben.
Im nächsten Jahr kommen wir wieder und hören erfreut, dass sich einige hilfsbereite Frauen mit Romulus Sale zusammen getan haben und ein kleines Tierheim in einem kleinen Wäldchen gegründet haben.
Wir finden einige Zwinger, mit Draht verrammelten Türen, eine offene Küche mit Feuerstellen, wo die zusammen gesammelten Nahrungsmittel gekocht werden. Sogar Strom von der Stadt gibt es, so dass einige Kühlschränke laufen.
Wir sind so froh, dass diese Hunde in Sicherheit sind, helfen mit medizinischer Versorgung und lassen die Hunde kastrieren.
2005 beschließt die Stadt, das Tierheim zu schließen, weil dort eine Wohngegend mit Villen entstehen soll.
Alle Hunde werden von den Tierfängern des städtischen Tötungheimes Danyflor abgeholt und auf einen neuen Platz, den die Stadt zur Verfügung stellt, umgesiedelt. Das ist das zweite Casa Cainelui.
Dort hat die Stadt bereits 14 Zwinger mit Betonböden gebaut. Zu dieser Zeit gibt es noch keine Hütten und keinen Schatten. Nach und nach baut die Stadt Hütten mit Schatten spendenden Dächern.
Da die Stadt aber das Tierheim auf das Grundstück eines alten Mannes, der selbst nebenan 70 Hunde hielt, baute, weil er Schulden bei der Stadt hatte, bekamen wir immer wieder Streit mit diesem Mann. Er ließ uns den Weg an seinem Haus vorbei nicht mehr nutzen, so dass wir eine andere Lösung finden mussten. Kurzerhand wurde ein Weg übers Feld gestampft und eine provisorische Brücke über den Kanal gebaut.
Der Zustand des Tierheimes war schlecht und die Situation mit dem Nachbar wurde noch schlimmer.
Im Frühjahr 2011 verließen uns die Mitarbeiter Rodica und Jon ganz unerwartet und plötzlich, so dass die Hunde erstmal alleine waren.Die treue Mitarbeiterin Frau Popovic erkrankte zur gleichen Zeit und kam nicht mehr.
Es war ein großes Desaster auf Kosten der Hunde. Romulus Sale entschied einen neuen Platz für ein neues und eigenes Tierheim zu finden. Aber das war natürlich mit großen Kosten verbunden , Geld was wir nicht hatten.
Ein Glück kam uns zur Hilfe. Der Fernsehsender VOX wollte eine Serie über Straßenhunde mit Ralph Seeger in Rumänien drehen und dazu hatte er Romulus Sale mit seinem Tierheim ausgewählt.
Mit vereinten Kräften, der Unterstützung durch Spenden von Ralph Seeger und zwei Tierschutzorganisationen aus Deutschland, Perspektierisch und Tierschutzbrücke München, konnte mit den ersten Arbeiten begonnen werden, nachdem ein geeigneter Platz für das Tierheim gefunden wurde.
Im Sommer 2012 konnten die Hunde schon ins neue Tierheim umziehen. Wir organisierten Kastrationsprojekte, und das neue EU-Gesetz, dass keine jungen und gesunden Hunde mehr getötet werden durften, kam uns zur Hilfe. Es sah so aus , dass Rumänien das Problem der Population der Straßenhunde in den Griff bekam.
Im April 2013 wurden sogar von der Stadt groß angelegte Kastrationsprojekte mit den niedergelassenen Tierärzten von Temeswar durchgeführt. Die Hunde bekamen eine Marke ins Ohr gesetzt und wurden wieder an die Plätze gebracht , wo man sie hergeholt hatte.
Aber leider waren die vielen freilaufenden Hunde in den Städten der Obrigkeit ein Dorn im Auge. Und außerdem war jetzt die Geldquelle versiegt, die die Städte für jeden gefangenen und getöteten Hund von der EU einkassieren konnten.
Im September des selben Jahres wurde von Bukarest das Gerücht verbreitet, dass Straßenhunde einen kleinen Jungen getötet hätten. Dies erwies sich jedoch als Lüge. Die unbeobachteten Kinder drangen in einen Hof ein, wo Wachhunde lebten. Die Hunde griffen den kleinen Jungen an, der dann an den Verletzungen verstarb.
Sofort wurde ein Gesetz erlassen alle Straßenhunde ab sofort wieder zu töten. Gegen den Widerstand der Tierschützer wurde ein grausames Massaker gegen die Straßenhunde Rumäniens in Gang gesetzt. Bis heute werden die EU-Gesetze von Rumäniens Regierung nicht befolgt, so dass wir keine kastrierten Hunde wieder auf ihre angestammten Plätze zurück versetzen können.
Außerdem ist Rumäniens Bevölkerung zumeist immer noch so borniert, dass sie ihre privaten Hunde nicht kastrieren lassen wollen, und so eine Menge von Welpen geboren werden, die dann auf die Straße geworfen werden.
Wichtig ist daher, ein gutes, genügend großes Tierheim zu haben, um zumindest einem Teil der armen obdachlosen Straßenhunde aufnehmen zu können. Mittlerweile verfügen wir über ein erfahrenes länderübergreifendes Team aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, welches sich ehrenamtlich um Spenden, Öffentlichkeitsarbeit, Helfereinsätze im Ausland und natürlich gute Plätze für unsere Lieblinge kümmert.
Bilder und Videos zur Entstehung des Casa Cainelui findet ihr auf der nächsten Seite: